niederländischer Agrarpolitiker; Partei der Arbeit; Minister für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung 1945-1958; Vizepräs. der EWG-Kommission 1958-1967; Vizepräs. der Kommission der EG 1967-1972 und von März bis Dez. 1972 deren Interims-Präs.
* 13. September 1908 Ulrum/Prov. Groningen
† 29. Juni 1995 Wapserveen/Prov. Drenthe
Herkunft
Sicco Leendert Mansholt war Bauernsohn.
Ausbildung
Er besuchte ein Gymnasium in Groningen und die Kolonial- und Landbauschule in Deventer.
Wirken
Danach war er von 1924 bis 1934 in verschiedenen Landwirtschaftsbereichen tätig, u. a. von 1929 bis 1931 als Assistent am landwirtschaftlichen Forschungsinstitut in Groningen und von 1934 bis 1936 auf einer Teeplantage auf Java. Nach seiner Rückkehr bewirtschaftete er ab 1936 eine Farm für Milchprodukte auf dem Wieringermeer-Polder. Vom gleichen Jahr an arbeitete er auch aktiv in der Sozialistischen Partei (Niederländische Arbeiterpartei) mit, der schon sein Vater angehört hatte.
Während des Zweiten Weltkrieges schloß er sich der Widerstandsbewegung an. Er arbeitete hauptsächlich auf dem Gebiet der Nahrungsmittelhilfe für die westlichen Provinzen und der Unterstützung der Opfer von Konzentrationslagern. Der "Wieringermeer-Polder" wurde am 18. April 1945 von den Deutschen als "Verteidigungsmaßnahme" überflutet.
Nach 1945 wurde M. Bürgermeister im Wieringermeer-Polder und hatte zunächst gegen die drohende Hungersnot zu kämpfen. Bereits 1945 wurde er Minister für Landwirtschaft, Fischerei und ...